Es ist fast ein Wunder: Satte sechs Jahre lang hatten wir einen Video auf Youtube eingestellt der niemals auch nur von irgendjemandem zu sehen war. Nicht, dass wir da eine Einstellung vergessen hätten, nein, irgendwelche ominösen Unklarheiten bzgl. der Tonspur waren der Grund gewesen…
Jetzt, in 2016, dürfen wir also endlich den Video sehen der den Rückzug von seiner aktiven Wettkampfzeit begleitete – Damals im Garmischer Festzelt… So ganz war dieser Ausnahmeathlet natürlich nicht zurückgetreten: Erst vergangenes Jahr trat er unvermittelt bei der Weltmeisterschaft (Senioren) im Powerlifting an und pulverisierte den bestehenden Weltrekord um über 100 Kg im Kreuzheben…
Er wird wohl niemals richtig aufhören: Hans Zerhoch
Hier unser Beitrag anlässlich seiner Ernennung zum Ehrenmitglied des Landesverbandes der Steinheber…
Anfang des Jahres 2009 gab eine wahrhaftige Legende des Kraftsports seinen Rücktritt vom aktiven Wettkampfgeschehen bekannt, ein bayrisches Urgestein, ein Ausnahmeathlet, ein Kran: Hans Zerhoch. Über 3 Jahrzehnte hinweg vermochte er im Kraftdreikampf, dem Steinheben und Fingerhakeln zu dominieren – und wehmütig, mit minutenlangen „Standing Ovations“ wurde sein Abschied von der großen Kraftsportgemeinschaft in einzigartiger Anerkennung begleitet. Als 1. Ehrenmitglied im Landesverband der Steinheber sollen seine Leistungen präsent, seine Verdienste um den Sport unvergessen bleiben.
1979 griffen seine mächtigen Hände erstmals bei einem vereinsinternen Wettkampf der Fingerhakler den Stein, und zu schlagen war der Hans schon damals nicht. Was folgte war eine beispiellose Kraftsportkarriere: Als erster deutscher Athlet durchbrach er im Kraftdreikampf die magische 1000 Kilo Barriere, sein Rekord in der Kniebeuge (DE) war trotz des immer stärker unterstützenden Equipments über 20 Jahre lang ungebrochen.
Bis zuletzt gab es wohl nur wenige Veranstaltungen im Steinheben und Fingerhakeln bei denen Hans Zerhoch nicht am Start war. Und dies stehts zur Freude der anwesenden Zuschauer. Denn neben dem üblichen Wettkampf war der bayrische Herkules sich auch nie zu schade für Sondereinlagen. Fast schon „standard“: Seine Antritte am Stein mit nur zwei Fingern, legendär auch als er im Löwenbräukeller den Stein aus der Führung hob und oben quer abstellte. – Dass wir heute mit einem Anschlag bei einem Meter heben geht unter anderem auf ihn zurück. Und Anektdoten wie diese gibt es über ihn zu Hauf. Doch wird sein größtes Vermächtnis wohl stehts der freundliche, unaufdringliche wie kameradschaftliche Umgang mit den Mitbewerbern, Anfängern und Fans bleiben.
Nicht einer aus der großen Gemeinschaft der Kraftsportler der auch nur ein schlechtes Wort über ihn verlieren würde. – Noch heute. Ehrfurchtsvoll und auch hinter der vorgehaltenen Hand respektverbunden wird über ihn gesprochen – Wer könnte das von sich behaupten?